Holger Stein

Freier weltlicher Trauerredner

Es ist mir eine Herzensangelegenheit, für Menschen eine Stütze zu sein, insbesondere in schwierigen Zeiten.
 

Meine Wurzeln liegen in der Finanzwelt. Ich habe eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert und arbeite seit über 32 Jahren als selbständiger Finanzmakler. Während dieser Zeit habe ich viele meiner Kunden in schwierigen Phasen begleitet, einschließlich Krankheits- und Todesfällen. Dabei fungierte ich nicht nur als Makler, sondern auch als empathischer und hilfsbereiter Ansprechpartner.

 

Oft gingen die Gespräche über mein eigentliches Tätigkeitsfeld hinaus. Dadurch entstand der Wunsch, meine Persönlichkeit und Erfahrungen auch in einem anderen Bereich sinnvoll einzusetzen.

 

Die Themen Sprache, kreatives Schreiben und Lyrik haben mich schon immer fasziniert. Während meiner beruflichen Laufbahn habe ich viele Seminare besucht und war später selbst als Referent und Trainer tätig. Vor vielen Jahren begann ich damit, Gedichte, Kindergeschichten und Texte zu verfassen. Dies bot mir die Möglichkeit, Gefühle zu bewahren, sie zu verarbeiten oder einfach für Unterhaltung zu sorgen.

 

Nachfolgend beschreibe ich meine Tätigkeit zusätzlich in Form eines Gedichts. Nutzen Sie gerne auch die Hörprobe.

Holger Stein

Es erfordert ein Höchstmaß an Empathie, die Angehörigen dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden. Sie durchleben eine Ausnahmesituation, denn sie haben einen geliebten Menschen verloren und sind von Schmerz und Trauer erfüllt.

 

Manchmal konnten sie sich verabschieden, aber in anderen Fällen stehen sie komplett unter Schock, weil sie entweder kurz zuvor eine schlimme Nachricht erhalten haben oder einen plötzlichen Tod miterleben mussten.

 

Diesen Menschen begegne ich regelmäßig bei meiner Arbeit. Ich führe Gespräche mit ihnen, um gemeinsam eine Abschiedsrede für die/den Verstorbene(n) zu verfassen und die Zeremonie zu gestalten.

Die Vorgespräche tragen dazu bei, den Prozess der Trauerverarbeitung in Gang zu setzen. Dafür nehme ich mir sehr gerne Zeit und schaue nicht auf die Uhr.

 

Ja, es ist natürlich auch für mich teilweise sehr emotional, aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Dennoch bleiben Erinnerungen an jede Situation. Manchmal ist es ein ausgewähltes Lied, ein Spruch oder ein ganz bestimmter Sachverhalt. Das darf auch so sein.

 

Mein Ziel ist es, dass die Angehörigen, Freunde, Bekannten und Trauergäste in aller Ruhe Abschied nehmen können. Eine mit Herz verfasste Abschiedsrede soll ihnen dabei helfen und die verstorbene Person noch einmal besonders präsent werden lassen.

 

Oft wird mir viel Dank entgegengebracht. Die Erleichterung, diesen Tag geschafft zu haben, ist für mich deutlich erkennbar. Solche Momente erfüllen mich und bestätigen, dass meine Arbeit wichtig ist.

Gedicht: Der Trauerredner

(Geschrieben und gesprochen von Holger Stein)

 

Am Rednerpult, in festem Stand,

hält er die Blätter in der Hand.

 

Darauf geschrieben eine Rede,

ein Geschenk, ein letzter Gruß.

 

Die Menschen haben sich versammelt,

weil man nun Abschied nehmen muss.

 

Ein Leben soll gefeiert werden,

würdevoll und mit viel Herz.

 

Manche schöne Anekdote hilft

zu lächeln – selbst im allertiefsten Schmerz.

 

Weil es berührt, was er verfasste,

lassen sich auch Tränen sehen.

 

Denn es wird deutlich und bewusst,

wie schnell die Jahre doch vergehen.

 

Er leiht der Trauer seine Stimme

und bietet Beistand in der Not.

 

Dem Troste fühlt er sich verpflichtet,

wenn er spricht über den Tod.

 

Es ist ein letzter Dank in Zeilen,

verfasst mit Fleiß und viel Gefühl.

 

Danach der Gang zur Ruhestätte,

den niemand gerne gehen will.

 

Die Liebe weist den Weg ins Licht.

Erinnerungen vergehen nicht.

Das Gedicht ist geistiges Eigentum des Verfassers (Holger Stein). Die Verwertung oder Weiterverbreitung durch Dritte wird hiermit ausdrücklich untersagt.